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Entzündung: Krankheit oder Heilungsvorgang?

Bestimmt kennt ihr diese oder ähnliche Aussagen: ,,Solange es noch nicht entzündet ist, ist ja alles gut"

Wer diesen Satz hört muss doch zwangsläufig den Eindruck bekommen, dass die Entzündung das eigentliche Problem, also die Erkrankung ist.

Auch durch die Gabe entzündungshemmender Mittel, welche sehr schnell, sogar vorbeugend, gegeben werden, bestätigen, was doch klar ist: Eine Entzündung ist gefährlich, sie ist eine schwere Erkrankung, man muss sich vor ihr fürchten und sie schnell bekämpfen.

Aber ist das so?

Sowohl ich, in meiner Physiotherapieausbildung, als auch jeder andere im medizinischen Bereich und v.a. die Ärzte, sollten in Physiologie das gleiche gelernt haben:

Das die Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Wärme, Schmerz und Funktionseinschränkung) natürliche Heilungsvorgänge sind.

Der Körper möchte einen Schaden reparieren und dafür:

  • wird die lokale Durchblutung erhöht, um zum geschädigten Gewebe mehr Nähr- und Sauerstoffe bringen zu können und alles was der Körper sonst noch braucht.  = Rötung
  • erhöht sich lokal passiv die Temperatur durch die vermehrte Durchblutung. Außerdem erzeugt der Körper die für den Heilvorgang optimale "Betriebstemperatur", welche bei großen Vorgängen dann das Fieber ist.  = Wärme
  • sammelt er lokal Wasser an. Denn durch die Vorgänge fällt "Abfall" an, welcher abtransportiert werden muss. Dies nennt sich dann Lymphflüssigkeit.  = Schwellung
  • erzeugt aktiv einen alarmierenden Reiz, dass hier etwas im Gange ist  = Schmerz,   um unbedachte/schädliche Bewegungen zu verhindern. = Funktionseinschränkung         (Auch passiv kann ein Spannungsschmerz durch die Schwellung entstehen.).

Wenn dies so ist, dann frage ich dich: Wieso wird es als schlecht, als Gefahr angesehen und mit allen Mitteln bekämpft und unterdrückt?

Macht es denn nicht viel mehr Sinn, diese Heilungsvorgänge zu unterstützen?

Natürlich ! Und dies ist sogar meistens sehr einfach und für jeden machbar.

 

Vielleicht mögt ihr gerne einen Augenblick selber darüber nachdenken. Schaut euch noch mal die oberen Punkte an und denkt darüber nach was dem Körper helfen könnte.

 

Im Prinzip ist es ganz einfach, gebe deinem Körper das, was er selbst auch macht - dadurch erreichst du ein optimales Heilungsergebnis. Und bei allem was du machst, horche in dich hinein: Tut es mir gut?

 

Beispiele für unterstützende Maßnahmen:

  • Wärme: gebe dem Körper Wärme, dann brauch er sich selbst nicht darum kümmern und kann sich auf andere Prozesse konzentrieren. Außerdem entspannt das umliegende Gewebe, die Kapillaren weiten sich und der Stoffaustausch kann besser vonstatten gehen. Nur sehr selten ist Kälte angebracht. Nämlich wenn der Heilungsvorgang so heftig ist und der Spannungsschmerz oder andere Folgen einer zu starken Schwellung Probleme verursachen. Hierbei kann eine kurzfristige und kontrollierte Kühlung helfen. Dann, und nur dann, wird es während der Kühlung und danach als angenehm empfunden.
  • Lymphabfluss: Bei Reparaturen fallen eben Abfälle an (z.B. geschädigte und abgestorbene Zellen). Diese müssen abtransportiert und ausgeschieden werden. Dies geschieht über das Lymphsystem. Und dieses kannst du durch Lymphmassage unterstützen. Selbst, sofern du ran kommst, oder eben ein Therapeut, aber auch gerne deine Partner. Dies ist recht einfach und kann nach Anleitung selbständig zu Hause ausgeführt werden.
  • Nährstoffe: Dein Körper braucht zum Arbeiten ausreichend und gute Nährstoffe. Schließlich sollen z.B. auch neue Zellen gebildet werden und es finden viele komplexe Vorgänge im Körper statt, die mit unzureichend gesunder Kost eben auch unzureichend ablaufen. Es ist also wichtig spätestens jetzt einmal, dich wirklich gesund und biologisch zu ernähren.
  • Schlacken, Gifte: Ist der Körper verschlackt, also zugemüllt, dann können die Zellen einfach nicht mehr ordentlich kommunizieren und arbeiten. Es ist tatsächlich so, wie eine zugemüllte Einfahrt durch die man nur schwerlich durch kommt. Dadurch werden die natürlichen Vorgänge des Körper tagtäglich behindert und eben auch die Heilungsvorgänge. Kommt noch eine Schädigung des Gewebes durch Giftstoffe hinzu sieht es noch schlechter aus. Dann kommt es meist zu einer Narbenbildung. Statt der Bildung des eigentlichen Funktionsgewebe (welches den Schaden erlitten hat), wird Bindegewebe gebildet. Dies kann übrigens nach und nach zu Funktionsstörungen und -versagen des betroffenen Organs führen. (Und dies geschieht auch, wenn der Heilungsprozess anderweitig behindert oder unterbrochen wird.). Es unterstützt also jeden Heilungsprozess, wenn du  entschlackende und entgiftende Maßnahmen ergreifst. Z.b. Heilerdebäder, Bürstungen, Darmreinigung, und und und
  • Heilpflanzen: Die Natur hat für uns gesorgt! Das sollten wir uns ab und zu mal wieder in Erinnerung rufen. Heilpflanzen sind wunderbare Unterstützer. Sie helfen den Körper zu reinigen, regen die Durchblutung und den Lymphfluss an. Sie beinhalten Stoffe, welche der Körper für seine Funktionen braucht und unterstützen und regen die Organe an: Niere, Leber, Darm, ... . Ob als äußere und/oder innere Anwendung, sie sind vielseitig einsetzbar und wachsen oft sogar vor der Tür.

Und dies sind nur einige Hinweise für dich. Informiere dich und gewinne wieder Vertrauen in die Natur und ihrer Perfektion.

 

Unser Körper hat wunderbare Selbstheilungskräfte, denen wir wieder mehr Beachtung schenken sollten. Statt ihn also zu behindern wird es Zeit ihn zu unterstützen,  ihm und uns unser Vertrauen zu schenken. Das alte Wissen, ist nicht umsonst alt. Es hat sich über jahrtausende entwickelt und erhalten und immer wider bestätigt. Dies heißt nicht, dass wir nun wieder diesem blind vertrauen sollten. Überprüfe mit Verstand und Herz und du wirst erkennen, was gut für dich ist.

Werde aktiv und nehme deine Gesundheit wieder selbst in die Hand !

 

Was auch noch wichtig ist:

Es ist eine Sache, wenn wir den Heilungsvorgang des Körpers nicht unterstützen.

Wenn wir aber sogar aktiv dagegen arbeiten wird es gefährlich.

Das was als Entzündung bezeichnet wird sind Heilungszeichen. Wenn wir also Mittel nehmen, welche die Entzündung hemmt, hemmen wir den Körper in seiner Selbstheilung. Wenn wir kühlen unterbrechen wir den Heilungsvorgang, genauso, wenn wir fiebersenkende Mittel nehmen. Natürlich kann der Heilungsvorgang auch einmal zu heftig sein, wodurch eine Notfallsituation entsteht. Dann, und nur dann, ist es erstrebenswert den Heilungsvorgang abzumildern oder zu unterbrechen.

Ansonsten haben wir am Ende zwar keine Symptome mehr, allerdings auch keine vollendete Heilung am Gewebe. Bestenfalls hat sich Bindegewebe gebildet, so das der Körper zur Ruhe kommt. Schlimmstenfalls startet der Körper immer wieder und immer wieder mit der Heilung nach absetzen der Medikamente und verstärkt seine Bemühungen, so dass die Lage immer schlimmer wird und zu einem chronischem Geschehen wird, welches am Ende auch zu einer Funktionseinschränkung bis hin zum Versagen des betroffenen Gewebe und Organ kommt.

 

Auch wenn es belastend ist, auch wenn es schmerzhaft ist - eine Entzündung sagt v.a. eines: Hier findet Heilung statt.

Der Schaden, welcher auch immer da war, wird schon repariert.

 

Deine Aufgabe ist es, deinem Körper die nötige Ruhe, Zeit und Unterstützung zu geben!